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Das Thermoholz ist ein veredeltes Holz. Ein Holzwerkstoff als Ergebnis aus einer ungewöhnlichen Hitzebehandlung. Bei der thermischen Holzveredelung wird auf gleichmässige Werte getrocknetes Holz auf Hochtemperatur aufgeheizt. Dies geschieht in einer speziellen Thermo-Kammer über mehr als 24 Stunden. Damit das zu behandelnde Holz bei Temperaturen von 180 bis 250 Grad nicht in Flammenaufgeht ,wird‘ kühlender’ Wasserdampf als Schutzgas eingesetzt.
Schon unsere Vorfahren haben Hitze zur Holzbehandlung eingesetzt. Vormehr als 1000 Jahren behandelten die Nordmänner das Holz ihrer Schiffsrümpfe mit Wärme, um die Haltbarkeit zu verbessern. Die moderne thermische Holzbehandlung wurde von einem finnischen Material-Forschungsinstitut in Espoo entwickelt. Inzwischen ist die Methode perfektioniert. Zahlreiche Hersteller produzieren dieses moderne High-Tech-Material. Nicht nur Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer lassen sich thermisch veredeln. Bei den meisten Holzarten läßt sich ebenfalls das Verfahren anwenden - bewährt haben sich ebenfalls schon Birke und Espe. Einem Millionenpublikum wurde das auf der Expo 2000 in Hannover/Deutschland gezeigt. Im finnischen Pavillon konnte man die unterschiedlichsten Einsatzgebiete für Thermoholz kennen lernen: Dunkelbraune Fassadenverkleidungen, hellbraune Thermoholz-Fussböden, dazu ein gelungener Innenausbau.
Die Behandlung mit Hitze hat nicht nur Auswirkungen auf die Feuchtebeständigkeit. Angenehm: Auch die Formstabilität nimmt durch die Senkung der Ausgleichsfeuchte zu. Holz, das weniger Feuchte aufnimmt, quillt und schwindet auch weniger. Das sind Effekte, die man zum Beispiel bei der Holzanwendung in Bad, Dusche, Sauna oder anderen Feuchträumen ausnutzen kann. Weniger schwinden heißt zugleich auch ggf. geringere Fugenbildung bei einem massiven Holzfußboden. Auch ideal für den Elemente- und Fensterbau: Thermisch behandeltes Holz verhält sich fast so berechenbar wie die Konkurrenzwerkstoffe, die nicht direkt aus der Natur kommen.
Ein wärmebehandeltes Holz erfordert ggf. eine ‘besondere’ Behandlung. Das Material wird härter,gleichzeitig nimmt die Elastizität des Holzes ab. Dem ist Rechnung zutragen, insbesondere bei der Befestigung. Das Thermoholz absorbiert Wasser langsamer als unbehandeltes Holz. Daher sind bei Verleimungen längere Presszeiten und spezielle Leime erforderlich.Wichtig: Bei der Verarbeitung geringeren Pressdruck anwenden,weil das hitzebehandelte Holz spröder ist. Thermoholz kann aber wie gewohnt bearbeitet werden -auch zuletzt beim Recycling. Die aus dem Behandlungsprozess resultierende dunkle Färbung des Holzes ist, wie übrigens jede Holzoberfläche, nicht beständig gegen die UV-Strahlungen aus dem Sonnenlicht. Erhält die Oberfläche einen UV-schützenden Anstrich, so kann die Färbung erhalten bleiben. Alle gängigen Anstrichverfahren können auf Thermoholz problemlos angewendet werden.
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